Antonio Capece Minutolo

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Antonio Capece Minutolo, Fürst von Canosa (* 5. März 1768 in Neapel; † 4. März 1838 in Pesaro) war ein italienischer Politiker und Schriftsteller.

Leben

Canosa, den Benedetto Croce den „Don Quijote der italienischen Reaktion“ nannte,[1] war zweimal (1815–1816 und dann wieder 1821–1822) Polizeiminister Ferdinands I., König beider Sizilien, gewesen, doch jedes Mal wegen seiner extremen Härte auf Drängen Metternichs aus seiner Funktion entfernt worden. Er zog nun mit seiner Familie und seinem Anhang von „sgherri e sbirri“ (Häschern und Spitzeln) durch ganz Italien und wandte sich 1830 nach Wien, wo er beim Staatskanzler Metternich vorstellig wurde. Wenn man den Memoiren Canosas glauben kann, so sagte ihm Metternich auf Italienisch (Canosa, der perfekt Latein und Griechisch konnte, weigerte sich bis zuletzt, Französisch zu lernen, da dies die Sprache der „Jakobiner“ war): „Lieber Fürst, gehen Sie doch nach Modena und sehen Sie darauf, daß Herzog Franz IV. sein hartes Regiment etwas mäßigt. Lassen Sie manchmal von sich hören!“[2]

Unter den Papieren Metternichs findet sich kein solcher Hinweis und es fehlen auch die entsprechenden Briefe. Jedenfalls ging Canosa mit seinem Anhang im Oktober 1830 nach Modena. Schon vorher hatte er in Genua mit dem Abbé de Lamennais einer der schillerndsten Figuren der Kirche seiner Zeit, Kontakt aufgenommen. Durch Lamennais hatte Canosa auch ein Einführungsschreiben an den Grafen Riccini erhalten, und so standen ihm in Modena alle Türen offen. Der Herzog empfing ihn mit größter Freundlichkeit, genau zu dem Zeitpunkt, als die düstere Angelegenheit, in die Ciro Menotti verwickelt war, ihrem tragischen Ende entgegenging. Es war offensichtlich Canosa, der dem Herzog nahelegte, das „Ministero del Buongoverno“ zu instituieren, zu dessen Chef Graf Riccini auserkoren war. Dieser revanchierte sich nun, indem er die Helfershelfer Canosas an wichtige Positionen stellte. So wurde Canosas engster Vertrauter aus seiner Zeit als neapolitanischer Polizeiminister, der Spezialagent Francesco Garofalo, sofort „Direttore generale di Alta Polizia“ von Modena, während ein zweiter enger Vertrauter Canosas, Andrea Disperati, zum Vorstand der Geheimpolizei des bis vor wenigen Jahren unabhängigen Fürstentums Massa-Carrara ernannt wurde.[3]

Canosa selbst, der nun schon im dreiundsechzigsten Lebensjahr stand, begnügte sich damit, sein Leben in einem bequemen Palais in Modena zu genießen, dem Herzog fast jeden Tag seine Aufwartung zu machen und im Übrigen fast jede Woche einen Artikel in der ultrakonservativen Zeitschrift „Voce della Veritá“ zu publizieren, in der auch die Herzogin Maria Beatrix ihre anonymen – aber wohl deshalb besonders beachteten – Beiträge veröffentlichte.

Werke (Auswahl)

  • Aliqui ex Luciani Samosatensis operibus Dialogi morales ab Antonio Capycio Minutolo ex principibus Canusii latine et italice redditi, et Excellentissimae Dominae Teresiae Revertera dicati. Typis Onuphrii Zambraja, Neapoli 1794 (uni-frankfurt.de [PDF]). 
  • La Trinità orazione dogmatico-filologica (1795)
  • L'utilità della monarchia nello stato civile, orazione diretta contro i novatori del secolo (1796)
  • Memoria dilucidativa di vari articoli da aversi in considerazione nella abolizione da farsi dei feudi e della feudalità (1799)
  • La passione e morte del Divino nostro Redentore predetta dai profeti confermata dai prodigj e dalle testimonianze degli eterodossi scrittori (1802)
  • La natività del Divino Nostro Redentore, dimostrata con le autorità degli etnici filosofi (1802)
  • I Piffari di montagna ossia cenno estemporaneo di un cittadino imparziale sulla congiura del principe di Canosa e sopra i Carbonari. Epistola critica diretta all'estensore del Foglio letterario di Londra (1820)
  • Sulla corruzione del secolo circa la mutazione dei vocaboli e delle idee (1833)
  • L'Enciclica del 15 ag. 1832 e il giansenismo del secolo XIX. Epistola polemica (1833)
  • Epistola, ovvero, Riflessioni critiche sulla moderna storia del reame di Napoli del generale Pietro Colletta (1834)

Einzelnachweise

  1. Benedetto Croce: Il principe di Canosa. In: Uomini e cose della vecchia Italia. II. Jahrgang, 1927, S. 254 (italienisch). 
  2. Franco Focherini: I cupi giorni modenesi del Principe di Canosa. In: Modena. Rivista culturale. 1993, S. 16 f. (italienisch). 
  3. Franco Focherini: I cupi giorni modenesi del Principe di Canosa. In: Modena. Rivista culturale. 1993, S. 17 f. (italienisch). 

Literatur

  • Alberto Postigliola: Capece Minutolo, Antonio, principe di Canosa. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 18: Canella–Cappello. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1975.
Normdaten (Person): GND: 121859134 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n88056181 | VIAF: 100193080 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Capece Minutolo, Antonio
KURZBESCHREIBUNG italienischer Politiker und Schriftsteller
GEBURTSDATUM 5. März 1768
GEBURTSORT Neapel
STERBEDATUM 4. März 1838
STERBEORT Pesaro